Ricarda Lang eröffnet Ausstellung zum Bundestag
Eine Wanderausstellung des Bundestages, die an der Agnes-von-Hohenstaufen im Beruflichen Schulzentrum Schwäbisch Gmünd in dieser Woche gezeigt wird, war der Anlass für den Besuch von Ricarda Lang an der Schule. Neben der offiziellen Eröffnung fand die Bundestagsabgeordnete aber auch noch Zeit, Fragen der Schülerinnen und Schüler der AvH zu beantworten.
Ricarda Lang bezeichnete sich selbst als sehr jung im Durchschnitt der Bundestagsabgeordneten, aber eben im Vergleich zu den 16- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schülern im Publikum als nicht mehr besonders jung. Ein Problem der Politik, dass die Jugend, die am längsten von den heute getroffenen Entscheidungen betroffen ist, unterrepräsentiert ist und sich deshalb oft nicht gehört fühlt. Auf die Frage der Moderatorinnen Cara Ohmenhäuser und Leonie Classe, wie man diese Beteiligung verbessern könnte, meinte Lang: die Politik muss eine andere, klare, verständliche Sprache finden und eben nicht nur Entscheidungen besser verkaufen und erklären, sondern jugendgerechter treffen. Umgekehrt riet sie den Anwesenden, sich in Jugendorganisation der Parteien, in Umweltschutzorganisationen, in Vereinen oder Verbänden einzubringen. Durch Mitstreiter wird die eigene Stimme lauter. Sie selbst hat genau so den Einstieg in die Politik gefunden. Der eigenen (alleinerziehenden) Mutter wurde im Frauenhaus gekündigt, weil dieses geschlossen wurde. Dies betraf Ricarda Lang sowohl persönlich, weil die eigene Mutter plötzlich arbeitslos war, aber auch gesellschaftspolitisch, weil sie diese Schließung als ungerecht empfand. Aus der Angst wurde Wut, aus der Wut wurde eine Zusammenarbeit mit anderen Menschen, die gemeinsam Verbesserungen diskutierten und einbrachten. Heute ist das Frauenhaus wieder geöffnet.